Gertrud Bäumer

deutsche Frauenpolitikerin und Schriftstellerin; Mitglied der Weimarer Nationalversammlung 1919/20 und des Reichstags 1920-1932; Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine 1910-1919; Veröffentl. u. a.: "Die Frauengestalt der deutschen Frühe", "Adelheid, Mutter der Könige", "Das geistige Bild Goethes im Licht seiner Werke"; "Im Licht der Erinnerung" (Autobiogr.)

* 12. September 1873 Hohenlimburg

† 25. März 1954 Bethel (heute zu Bielefeld)

Wirken

Gertrud Bäumer wurde am 12. Sept. 1873 als Tochter eines Theologén in Hohenlimburg geboren. Mit 19 Jahren wurde sie Volksschullehrerin und nach beendetem Üniversitätsstudium, das sie im Jahre 1904 mit dem Doktorexamen abschloß, Lehrerin an höheren Schulen und sozialpädagogischen Instituten Berlins. Dabei lernte sie Helene Lange, die Begründerin der Frauenbewegung in Deutschland kennen, und zugleich kam sie in den Kreis um Friedrich Naumann, der als Persönlichkeit und Politiker bestimmenden Einfluß auf ihren Lebensweg ausübte und in dessen Zeitschrift "Die Hilfe" sie alsbald als Mitarbeiterin und später als Mitherausgeberin bekannt wurde. Daneben gab sie die Zeitschrift "Die Frau" heaus, in der sie im Bunde mit Helene Lange und dann als deren Nachfolgerin den Kampf um die soziale, politische und geistige Stellung der deutschen Frauen führte. Im Jahre 1919 gehörte sie der Nationalversammlung ...